Jacke imprägnieren: So gelingt es in wenigen Schritten

Jacke imprägnieren
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Ob für Outdoor-Tätigkeiten oder schlichtweg bei Schlechtwetter – eine qualitative Jacke ist ein Must-have. Dabei zeichnen sich diese in der Regel durch ihre wasserabweisende Oberfläche aus, welche die Verwendung bei Wind, Regen und Wetter ermöglicht. Hier kommt die sogenannte DWR-Imprägnierung zum Tragen. Diese steht für „Durable Water Repellent“ und sagt dafür, dass das Wasser einfach entlang der Jacke abperlt. Gleichzeitig muss die Bekleidung natürlich atmungsaktiv sein, um eine schweißfreie und bequeme Verwendung zu garantieren.

Mit der richtigen Imprägnierung ist dies einfach. Doch im Laufe der Zeit nutzt sich auch diese regelrecht ab und die Tragequalität der Jacke wird in Mitleidenschaft gezogen. Doch keine Sorge! Die Imprägnierung kann bei hochwertigen Jacken quasi reaktiviert werden. Sollte dies einmal nicht klappen, ist immer noch die erneute Imprägnierung möglich. Wir zeigen Ihnen, was zu tun ist.

Jacke imprägnieren: Grundlegende Informationen

Funktionskleidung zeigt sich bei den ersten Verwendungen von seiner besten Seite. Dabei perlt das Wasser regelrecht ab und Sie bleiben unter der Jacke angenehm trocken. Die Imprägnierung, welche für diesen Effekt zuständig ist, lässt im Laufe der Zeit jedoch nach. Dies ist insbesondere auf den mechanischen Abrieb zurückzuführen. Gleichzeitig stört jede Verstopfung der Poren in den Textilien, beispielsweise durch Schmutz, die Imprägnierung. Dass diese sichtbar nachlässt, bemerken Sie in der Regel durch Feuchtigkeit im Jackeninneren. Denn sind die Poren verstopft, lässt auch die Atmungsaktivität der Jacke nach.

Dies führt dazu, dass sich Feuchte im Inneren bildet und der Tragekomfort somit erheblich verringert wird. Spätestens in diesem Fall ist es wichtig, dass Sie die Imprägnierung reaktivieren oder neu auftragen. Alternativ können Sie die Imprägnierung auch einfach testen. Nehmen Sie die Jacke dafür unter die Dusche und halten Sie sie unter das Wasser. Nun können Sie ganz einfach erkennen, ob das Wasser wie gewollt abperlt und die Stelle weiterhin trocken bleibt. Ist dies nicht der Fall, müssen weitere Schritte erledigt werden.

Abnutzung vorbeugen, Imprägnierung erhalten

Die Abnutzung der Imprägnierung lässt sich nicht komplett abwehren. Dennoch gibt es ein paar Punkte, welche diese verlangsamen. Der wichtiger ist jedoch, dass die Jacke richtig gewaschen werden muss. Denn oft besteht der Irrglaube, dass imprägnierte Jacken durch das Vermeiden von Waschvorgängen erhalten bleiben. Hierbei ist jedoch das Gegenteil der Fall. Denn die Imprägnierung wird unter anderem durch die Verstopfung durch Schmutz abgenutzt. Wird die Jacke nicht gewaschen, bleibt auch dieser erhalten. Umso wichtiger ist es, dass die Jacke fachgerechte gewaschen wird. Hierbei gelten die allgemeinen Regeln für das Waschen von Funktionskleidung:

  • Halten Sie sich an das Etikett. Viele Materialien im Bereich der Outdoorkleidung halten maximal Temperaturen von 30 Grad stand und dürfen darüber hinaus nicht geschleudert werden.
  • Verwenden Sie keinen Weichspüler. Dieser ist für die Funktion der speziellen Outdoorkleidung meist pures Gift.

DWR-Imprägnierung mit Wärme reaktivieren

Vorweg: Das Reaktivieren einer Imprägnierung mit Wärme funktioniert nicht in jedem Fall. Stattdessen ist dies in der Regel nur dann möglich, wenn es sich um eine Imprägnierung mit PFC handelt. PFC steht hierbei für per- oder polyfluorierte Chemikalien, welche sowohl eine hydrophile als auch eine hydrophobe Seite aufweisen. Sind diese per- oder polyfluorierten Chemikalien also in der Imprägnierung vorhanden, kann Wärme ganz einfach für die Reaktivierung genutzt werden. Diese hilft dabei, die Moleküle innerhalb der Stoffe auszurichten. Dafür gibt es gleich mehrere Methoden. An erster Stelle rentiert sich jedoch die gründliche Wäsche der Jacke. So ist eine gleichmäßige Behandlung der Imprägnierung möglich.

Am einfachsten ist es, Outdoorkleidung mit PFC im Wäschetrockner zu behandeln. Hierbei wird die Jacke ganz einfach bei 60 Grad und im Schongang in diesen gelegt. Rund 30 Minuten reichen dabei aus, um die Imprägnierung der Jacke zu reaktivieren.

Alternativ geht es jedoch auch mit anderen Methoden. Diese werden vor allem dann angewendet, wenn Sie keinen Wäschetrockner zur Verfügung haben. Dafür kann die Jacke ganz einfach mit dem Bügeleisen behandelt werden. Um etwaige Verbrennungen und Schäden zu vermeiden, legen Sie jedoch ein dünnes Tuch, beispielsweise ein Geschirrtuch, zwischen Bügeleisen und Jacke. Nun wird gebügelt, wobei Sie alle Stellen gleichmäßig erreichen sollten. Als letzte Option gilt außerdem die Reaktivierung der Imprägnierung mittels Föhn. Auf diese Methode sollte jedoch tatsächlich als letzte Möglichkeit zurückgegriffen werden, da eine gleichmäßige Behandlung hier nur bedingt möglich ist. Dafür hängen Sie die Jacke auf einen Kleiderhaken und föhnen diese auf einer warmen Stufe gleichmäßig ab.

jacke regenschutz
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Jacke imprägnieren: Diese Mittel gibt es

Vielleicht hat die Reaktivierung der Imprägnierung nicht geklappt. Wahrscheinlich handelt es sich jedoch auch nicht um eine PFC-haltige Imprägnierung, weswegen diese direkt erneuert werden muss. Dabei lässt sich grundsätzlich sagen: PFC-freie Imprägnierungen sollten rund alle vier Wäschen erneuert werden. Nur so kann die Funktionalität der Regenjacke erhalten bleiben. In der Welt der Imprägnierungsmittel wählen Sie dabei zwischen solchen zum Aufsprühen und solchen zu Einwaschen. Bequemer ist die Imprägnierung durch das Einwaschen. Hierbei wird das Mittel einfach in den Waschmittelkasten gefüllt und die Jacke nun gewaschen.

Der Vorteil liegt wohl darin, dass diese Methode praktisch und gleichmäßig verläuft. Gleichzeitig liegt der große Nachteil im Ergebnis. Denn auch die Innenseite der Jacke wird somit behandelt, was die Atmungsaktivität behindern kann. Bei Sprays zum Imprägnieren haben Sie wiederum den Vorteil, dass Sie die zu bearbeitenden Stellen genauestens wählen. Gerade beanspruchte Teile der Jacke können somit in den Fokus genommen und intensiver behandelt werden. Während sich das Einwaschen dabei nur für einige Funktionsjacken, beispielsweise Goretex, eignet, ist die Imprägnierung mittels Sprays für allerhand Funktionskleidung anwendbar.

Imprägniermittel mit PFC: Vor- und Nachteile

Ein Großteil der Funktionskleidung wird mit PFC, also per- oder polyfluorierten Chemikalien, imprägniert. Diese sorgen dafür, dass insbesondere Fette und Schmutz optimal abgewiesen werden. In diesem Sinne sind sie in der Verwendung äußerst praktisch. Gleichzeitig sind per- oder polyfluorierten Chemikalien auch in Verruf geraten. So lassen sich die Substanzen quasi nicht aus der Umwelt entfernen und sind somit nicht abbaubar. Im Namen des Umweltschutzes ist es also ratsam, auf PFC-freie Produkte zum Imprägnieren zu setzen.