Entzündetes Ohrloch: Ursachen, Symptome und Hausmittel

entzündetes ohrloch
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Gerade bei Kindern ist das Stechen von Ohrlöchern sehr beliebt. Gerne trägt man den funkelnden Schmuck und stolz wird er den Freunden präsentiert. Doch auch Menschen jeden Alters lassen sich gerne neue Ohrlöcher stechen. Dank neuester Methoden funktioniert dies schnell und vollkommen steril. Meist werden die Ohrlöcher zumindest beim Juwelier zu zweit gestochen. So kann schneller und effizienter gearbeitet werden. Bei kleineren Kindern empfiehlt es sich, dass ein Erziehungsberechtigter während des Vorgangs anwesend bleibt.

Jugendliche ab 16 Jahren benötigen nur eine Einverständniserklärung der Eltern, um sich ein Ohrloch stechen zu lassen. Gerade bei Kindern sind die beliebtesten Zeiten zum Stechen die Schulferien. Dies hat den Vorteil, dass das frisch gestochene Ohrloch bis zum Schulbeginn bereits gut verheilen kann. Außerdem haben die Eltern in den Ferien meist mehr Zeit und können die Kinder beim Pflegen der Ohrlöcher gut behilflich sein. Doch was passiert, wenn sich das neu gestochene Ohrloch nach ein paar Tagen entzündet? Wann helfen Hausmittel und wann ist es besser, einen Arzt aufzusuchen? Dieser Artikel gibt wertvolle Tipps und Informationen, was in solch einem Fall zu tun ist.

Entzündetes Ohrloch: Hausmittel die helfen

Es pocht, ist rot und geschwollen – ein entzündetes Ohrloch. Eine Entzündung entsteht häufig durch Bakterien, eine Nickelunverträglichkeit oder die falsche Pflege. Ist dieser Fall eingetreten, ist der erste Schritt, den Ohrring herauszunehmen. Frisch gestochene Ohrlöcher können sogar Eiter bilden. Um die Entzündung in den Griff zu bekommen, kann man mit Hausmitteln bereits relativ viel bewirken. Ist die Entzündung abgeheilt, kann auch wieder medizinischer Ohrschmuck verwendet werden. Unter medizinischen Ohrringen versteht man Schmuck aus Titan, Silber oder Gold. Kommen wir nun dazu, welche Hausmittel am besten gegen eine Entzündung am Ohrloch helfen.

  • 1. Kamille

Kamille zählt zu den Heilpflanzen. Sie wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, welches einem entzündeten Ohrloch zu Gute kommt. Am besten ist es, wenn man sich einen Kamillentee aufkocht, diesen abkühlen lässt und dann einen Lappen oder ein Tempo-Taschentuch hineintaucht. Dieses kann man sodann auf die Entzündung legen bzw. leicht eintupfen.

  • 2. Teebaumöl

Teebaumöl ist für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt. Dieses Öl kann man sich entweder im Internet bestellen oder aber in einem gut sortierten Drogeriemarkt käuflich erwerben. Für die Behandlung einer Entzündung gibt man einfach ein paar Tropfen auf ein Tuch und betupft damit die entzündete Stelle. Ist gerade kein Teebaumöl zur Hand kann man auch gerne auf Lavendelöl zurückgreifen. Dieses wirkt auch entzündungshemmend und kann sogar gegen Schmerzen wirken.

teebaumöl gegen entzündungen
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  • 3. Zinksalbe

Diese Salbe kann für Entzündungen aller Art verwenden werden. Bevor man die Salbe aufträgt, sollte die Packungsanweisung genau gelesen werden. Nur so weiß man, wieviel am besten verwendet werden sollte. Am besten lässt man die Salbe über Nacht einwirken und tupft sie dann am nächsten Morgen vorsichtig ab. Die Anwendung sollte nur einmal täglich erfolgen, da die Salbe die Haut stark austrocknen kann.

Egal, welches Hausmittel verwendet wird, es ist nicht Nötig die Entzündung vorher zu desinfizieren. Die meisten Hausmittel haben nämlich schon eine desinfizierende Wirkung enthalten.

Was kann noch bei einem entzündeten Ohrloch getan werden?

Oftmals bekommt man beim Piercer oder Juwelier ein sogenanntes Antiseptikum mit. Dieses tupft man mehrmals täglich auf das entzündete Ohrloch. Außerdem wirkt es desinfizierend und pflegend zugleich. Ist das Ohrloch häufiger entzündet (auch bei alten Ohrlöchern) kann auch Vitamin C dagegen helfen. Es stärkt die Abwehrkräfte und hält somit auch Entzündungen in Grenzen.

Wie kann man eine Entzündung vermeiden?

Das Ohrloch kann man sich entweder beim Juwelier, beim Arzt oder beim Tattoowierer stechen lassen. Natürlich sollte dieser steril und sauber arbeiten. Man sollte also darauf achten, dass die Person sich vor dem Stechen gründlich die Hände wäscht und desinfiziert. Macht der Tattoowierer einen unseriösen Eindruck, bricht man am besten den Termin ab und sieht sich nach einem anderen um. Juweliere benutzen häufig sogenannte Ohrlochpistolen. Das Problem hierbei ist, dass man diese nur schlecht desinfizieren kann. Das Gewebe verheilt außerdem schlechter. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich das Ohrloch mit einer speziellen Nadel stechen zu lassen.

Ein besonderes Augenmerk sollte außerdem auf dem Erststecker liegen. Dieser sollte aus Titan bestehen und originalverpackt sein. Dieser Erststecker sollte übrigens circa 6 Monate ununterbrochen getragen werden, damit das Ohrloch gut verheilen kann und es zu keinen Entzündungen kommt. Nach diesem Zeitraum kann man den Stecker wechseln. Um Entzündungen vorzubeugen, sollte man nach dem Stechen auch auf Schwimmen oder Tauchen verzichten. Hier geht es vor allem darum, zu vermeiden, dass Bakterien in die frische Wunde gelangen.

Entzündetes Ohrloch: Wann zum Arzt?

Beim Stechen von Ohrlöchern ist es keine Seltenheit, dass es zu kleinen Entzündungen kommen kann. In der Regel braucht man sich aber keine Sorgen machen, da dies vollkommen normal sein kann. Dem Arzt sollte man erst dann einen Besuch abstatten, wenn viel Eiter aus der Wunde austritt, man zusätzlich Fieber oder geschwollene Lymphknoten hat. Dieser kann dann ein Antibiotikum oder eine antibiotische Salbe verschreiben, die der Entzündung entgegen wirken kann.