Schwindelbeschwerden sind ein häufiger Anlass für den Besuch beim Hausarzt. Etwa 10 Prozent der Patienten suchen deshalb um medizinische Hilfe nach. Die Ursachen sind so vielfältig wie die Formen, die der Schwindel annehmen kann. Sie reichen von mangelhafter Durchblutung über psychische Faktoren und Alkoholmissbrauch bis hin zu organischen Beschwerden.
Bei den körperlichen Fehlfunktionen sind Erkrankungen im Innenohr häufig. Hier befindet sich das Gleichgewichtsorgan, auch der Gleichgewichtsnerv kann durch eine Entzündung betroffen sein. Im Zusammenhang mit Unfallverletzungen treten häufig Schwindelattacken auf, Vergiftungen können neurologische Störungen auslösen, die sich ebenfalls in diversen Formen des Schwindels äußern.
Hausmittel gegen Schwindelgefühl: Die Symptomatik
Treten die Desorientierungen bei einem Positionswechsel auf, kann dies auch auf einen schlecht eingestellten Blutdruck hindeuten. Aber eine ernsthafte Herzerkrankung ist als Ursache ebenfalls denkbar, wenn man beim Aufstehen plötzlich einem Schwindelgefühl ausgesetzt ist. Der Schwindel wird von der Medizin nicht als eine eigenständige Krankheit verstanden. Vielmehr gilt er als Symptom für eine Erkrankung im Hintergrund, die im Zusammenhang mit dem Gleichgewichtssystem steht. Die ausgelösten Störungen sind entsprechend vielfältig und zeigen jeweils eine vollkommen unterschiedliche Natur.
Beliebte und wirksame Hausmittel bei Schwindel
Weil die Ursachen für die Schwindelattacken so vielfältig sind, gibt es je nach Ursache verschiedene Hausmittel, die dem Betroffenen helfen können.
Mangelnde Flüssigkeitszufuhr
Sehr oft ist das Trinkverhalten der eigentliche Grund, wenn man ohne äußeren Anlass sein Gleichgewicht verliert. Besonders im Sommer schwitzt der Organismus mehr Wasser aus als üblich. Wird dann nicht entsprechend mehr getrunken, entsteht schnell ein Flüssigkeitsmangel, der den Schwindel verursacht. Besonders ältere Mitmenschen sind von dieser Form betroffen, weil sie kein Durstgefühl mehr entwickeln, zu wenig trinken und schließlich dehydrieren. Ein Trinkplan kann in diesen Fällen helfen, die notwendige Menge Wasser aufzunehmen. Besonders geeignet sind ungesüßte Tees und Mineralwasser ohne Zusätze.
Moderate Bewegung an der frischen Luft
Über den Blutkreislauf werden alle Organe mit Sauerstoff versorgt. Wird bereits zu wenig Sauerstoff angeboten, kann es trotz eines funktionierenden Organsystems zu einem Sauerstoffmangel kommen, Schwindelgefühle und Kreislaufprobleme sind die Folge. Der Betroffene sollte die Fenster regelmäßig öffnen oder einen Spaziergang, am besten in Begleitung, unternehmen. Auch leichte Gymnastikübungen verbessern die Aufnahme von Sauerstoff. Und sie führen zu einem besseren Transport der Moleküle im Körper, weil sie den Kreislauf anregen.
Tiefes Durchatmen beruhigt nicht nur, es stellt dem Körper auch mehr Sauerstoff zur Verfügung. Häufig ist das Angebot besonders im Gehirn zu niedrig, weil wir zu flach atmen. Atemübungen, vielleicht sogar das Erlernen von Atemtechniken, sind eine weitere Möglichkeit, die Symptome zu lindern oder sie zum Verschwinden zu bringen.
Schwindelgefühl: Mangelerscheinung durch falsche Ernährung
Auch eine falsche oder mangelhafte Ernährungsweise kann die Beschwerden hervorrufen. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Nahrung stets gesund und ausgewogen zusammengestellt ist. Sind hier Defizite erkennbar, kann eine Veränderung der Essgewohnheiten die Symptome kurieren. Eine Ernährungsberatung, die der Arzt vermitteln kann, gibt dem Betroffenen wertvolle Hinweise für eine angemessene Nahrungsaufnahme. Diabetiker sollten ohnehin stets ihren Blutzuckerspiegel beachten, denn auch der kann die Ursache sein. Menschen, die dazu neigen, die Ernährung zu reduzieren, können ebenfalls unter Schwächeanfällen leiden, die mit Kreislaufproblemen verbunden sind.
Kleine Snacks, die sonst verboten sind, können in solchen Situationen genau richtig sein. Blutzucker und Kreislauf werden schnell aktiviert, wenn man Nüsse oder Kakao zu sich nimmt. Auch Früchte sind dann eine gute Wahl wegen ihres Zuckeranteils. Gemüse und Obst mit einem hohen Wasseranteil wirken Kreislaufproblemen ebenfalls entgegen. Besonders die Wassermelone ist hier zu nennen, aber auch der Apfel, Beeren, Gurken, Weißkohl, Papaya und Sellerie unterstützen den Organismus.
Besonders wichtig für ein angemessenes Funktionieren aller Organe sind die Elekrolyte. Mineralstoffe wie Magnesium, Kochsalz, Kalium, Kalzium und Phosphat sind unentbehrlich, damit die Körperfunktionen ohne Beeinträchtigungen ausgeführt werden. Aber auch Unverträglichkeiten und Allergien sind zu beachten. Der Arzt führt bei Bedarf einen Test durch oder empfiehlt das Führen eines Ernährungstagebuchs. Stellt sich heraus, dass Lebensmittel nicht vertragen werden, ist es ratsam, diese in Zukunft zu meiden.
Das Gleichgewichtssystem trainieren
Liegt die Ursache in einer Erkrankung der Gleichgewichtsorgane im Ohr, helfen motorische Maßnahmen. Es kann helfen, den Kopf kräftig durchzuschütteln oder die Muskulatur um die Ohren herum zu massieren. Denn oft bilden sich im Organismus Rückstände, die sich im Gewebe ablagern. Im Innenohr können sie die Funktionen blockieren und so den Schwindel auslösen. Wer seinen Gleichgewichtssinn trainiert, wirkt der Erkrankung ebenfalls entgegen. Tanzen fördert den Sinn für die Orientierung im Raum, Balanceübungen stärken die Tiefenmuskulatur und verbessern die Körperhaltung. Auch eine Wechseldusche am frühen Morgen ist hilfreich, lauwarm, dann warm und schließlich kalt, vier- oder fünfmal wiederholen.
Hausmittel gegen Schwindelgefühl: Linderung aus dem Kräutergarten
Seit alters her ist die Wirksamkeit der Kräuter bei den verschiedensten Beschwerden bekannt, so auch beim Schwindel. Der Melissentee wird alle zwei Tage getrunken und lindert auch die Übelkeit. Der Ingwer ist eines der bekanntesten und vielseitigsten Gewürze, mit der scharfen Knolle fördert man die Blutzirkulation und verbessert das Sauerstoffangebot im Gehirn. Bereits die Chinesen kurierten mit Ingwer die Seefahrer-Krankheit und den mit ihr auftretenden Schwindel. Auch als Tee ist das Wurzelgewächs anzuraten, oder man kaut den Ingwer roh.
Verhalten bei plötzlichen Attacken
Tritt der Schwindel sehr plötzlich auf, und das ist leider in den meisten Fällen so, sollte man sich sofort flach auf den Boden legen und die Beine hochlagern. So steigt der Blutdruck, und das Gehirn wird unmittelbar besser mit Sauerstoff versorgt. Kühle Luft, die zugefächert wird, lindert ebenfalls die Symptome. Ein kühles Glas Wasser austrinken, anschließend legt sich der Betroffene einen kalten und feuchten Lappen aufs Gesicht, so wird der normale Allgemeinzustand bald wieder hergestellt und der Schwindel lässt nach.
